Hiob von Joseph Roth

Bühnenfassung von Koen Tachelet

Regie: Rudolf Frey

 

Premiere 17. September 2015

Schauspielhaus Salzburg

 

Alles liegt in Gottes Hand, denn „die Armen sind ohnmächtig. Gott wirft ihnen keine goldenen Steine vom Himmel, in der Lotterie gewinnen sie nicht und sie müssen ihr Los in Ergebenheit tragen.“ Arm ist man wirklich im Schtetl Zuchnow, und schwer hat man es als Jude sowieso im zaristischen Russland der Jahrhundertwende. Doch all das ficht ihn nicht an, den gottesfürchtigen und schicksalsergebenen Juden Mendel Singer. Er fristet mit seiner Frau Deborah und den vier Kindern sein bescheidenes Dasein und verdient als Lehrer gerade so viel, wie die Familie zum Leben braucht.

Wie der biblische Hiob, der von Gott geprüfte Dulder, wird Mendel mehr und mehr auf die Probe gestellt: Den ältesten Sohn Jonas drängt es zu den Soldaten, der zweite, Schemarjah, wandert mit dem letzten Ersparten der Familie nach Amerika aus, die Tochter Mirjam lässt sich mit Kosaken ein und Menuchim, der Jüngste, scheint unheilbar krank. Schemarjah bringt es in den Staaten zu Wohlstand und holt schließlich die Familie nach. So entkommen Mendel, Deborah und ihre Tochter Mirjam zwar den ärmlichen Verhältnissen, müssen aber dafür den Schwächsten zurücklassen: Für den kranken Menuchim gibt es in der Neuen Welt keinen Platz. Aber auch für den von Schuldgefühlen geplagten Mendel ist das geschäftige New york nicht das gelobte Land. Ohnmächtig muss er mitansehen, wie der fortschreitende Erste Weltkrieg ihm alles nimmt: Seine Kinder, seine Frau, seine Heimat. Und nun beginnt Mendel Singer mit dem Letzten zu hadern, was ihm noch geblieben ist: mit seinem Gott.

 

 

Mendel Singer: Georg Reiter

Deborah: Daniela Enzi

Jonas / Kosake / Mac / Skowronnek:  Martin Brunnemann

Schemarjah / Groschel: Sebastian Martin Rehm

Mirjam: Yael Hahn

Menuchim: Moritz Grabbe

Doktor / Rabbi / Kapturak / Bauer / Psychiater / Menkes:  Marcus Marotte

 

Regie: Rudolf Frey

Bühne: Vincent Mesnaritsch

Kostüme: Elke Gattinger

Licht: Marcel Busa

Dramaturgie: Theresa Taudes

Regieassistenz: Sascha Alexander Todtner

Maske: Andrea Linse